Dirk Rentz

12. April 2024
Foto Dirk Rentz

Mein Name ist Dirk Rentz. Ich bin 58 Jahre alt und habe einen typischen Weg vieler Apnoepatienten hinter mir.

Mein Leben lang hat mich das Thema Luft und Atmen beschäftigt. Es gab verschiedene Nasen-OPs, angefangen von der Korrektur der Nasenscheidewand, über die Verätzung der Schwellkörper etc. pp. Umfangreiche Untersuchungen bei HNO-Ärzten unter der Fragestellung „bekomme ich genügend Luft“ wurden bejaht. Es wurden Schnarch- und Knirschschienen verordnet. Nur hat niemand die Luftröhre betrachtet. Ähnlich wie viele Patienten litt ich unter schwerer OSA. Der Blutdruck wurde massiv medikamentös eingestellt, ein Prädiabetes und natürlich Adipositas diagnostiziert. Der Zustand verschlechterte sich immer mehr. Die Tagesmüdigkeit wurde von Jahr zu Jahr stärker. Niemand erklärt dir warum alle Muskeln und Knochen schmerzen – oft gehört „versuchen sie es mit einer mediterranen Diät“.
In den vergangenen 15 Jahren bekam ich zweimal eine CPAP-Maske verschrieben. Zuletzt trug ich diese knapp vier Jahre lang, bei sehr hohen Nutzungszeiten. Es verband mich eine Hassliebe mit dem Gerät. Die Maske half mir in der Nacht überhaupt Luft zu bekommen. Die Apnoe verläuft in der Nacht oft unbewusst, doch nichts ist schlimmer, als wenn man bewusst aufwacht und panisch nach Luft ringt. Auch das Schlaflabor mauerte und ließ keine andere Therapie als die CPAP-Maske zu. In Erwägung wurden noch Aufputschmittel gegen die Tagesmüdigkeit gezogen.

In 2023 kam der Punkt, wo ich mich intensiv mit der Schlafapnoe als solcher und deren Heilungschancen beschäftigt habe. Ich bin durch ganz Deutschland und die Schweiz gezogen, habe viele Ärzte konsultiert und merkte schnell wie wenig Expertise es zu diesem speziellen Thema gab. Geholfen hat mir dabei die Fachkenntnis von Herrn Musiolik, der fachlich extrem belesen und erfahren zu diesem Thema ist. Das Angebot, geheilte Patienten zu befragen, habe ich intensiv in Anspruch genommen. Hier erhielt ich ungeschönt Auskunft über die OP, sowie die Zeit danach, und das von mir fremden Leuten, die alle dasselbe Schicksal teilten.
Nach jahrzehntelanger Suche fand ich dann den Arzt, der die plausible Erklärung für die Apnoe hatte. Eine simple DVT-Aufnahme zeigt den Unterschied zwischen normal und krank. Da ich mir einen umfassenden Überblick über die Heilungsverfahren gemacht hatte, fiel meine Entscheidung nicht schwer. Ich halte Frau Dr. Jacobsen für die beste Wahl. Fachlich stellt sie die Spitze chirurgischen Könnens dar. Die Bimax-OP ließ ich am 21.02.2024 in der Berliner Meoclinic durchführen. Eine gut ausgestattete Privatklinik mit hohem Stellenschlüssel. Sie arbeitet absolut professionell und kümmert sich sehr um das Wohl des Patienten.
Neben der Operation hat sich auch die Nachbereitung als wichtiger Heilungsfaktor herausgestellt. Wie immer muss man sich selbst darum kümmern. Aufgrund der großen Entfernung zu Frau Dr. Jacobsen in Zürich und/oder der Meoclinic in Berlin war es für mich sinnvoll, bereits im Vorfeld einen guten Zahnarzt und Kieferchirurgen in der Nähe zu haben. Ein Physiotherapeut mit entsprechender Zusatzausbildung hilft gerade in den ersten Wochen bei der Lymphdrainage und Entlastung des Kiefers. Alles ist verspannt, die Haltung der Halswirbelsäule ändert sich, Muskeln und Sehnen müssen ihre neue Lage finden und die Gesichtsnerven spielen ihr Lied dazu (warum auch immer, Autofahren war bei mir in der ersten Zeit sehr schmerzhaft, denn durch die veränderte Kopfhaltung hatte ich im Ohr einen Nerv der abging).
Auch wenn niemand diese Operation als leicht dargestellt hat, so ist es ein Unterschied darüber zu reden, oder die OP und die Heilung zu erleben. Ja, es ist sehr schmerzhaft, am Anfang dauerhaft, auch wenn es Schmerzmittel gibt. Die Kiefer, die Nase, der Rachen, die Lippen sind wund und schmerzen. Alles ist taub. Man weiß nicht, wie man nachts liegen soll, das Sprechen und Schlucken fällt schwer. Die Nase darf nicht geputzt werden, auch wenn der Rotz permanent drückt. Doch trotz aller Rückschläge (zwei Schrauben, die die Gummis aufnehmen, haben sich gelockert, das tut weh) geht es jeden Tag besser. Bereits ab dem ersten Tag konnte ich tief und fest schlafen. Nachts ringe ich nicht mehr mit der Atemnot. Nach zwei Wochen habe ich freudestrahlend meine CPAP-Maske zurückgegeben. Der Blutdruck sank rapide, sodass ich die Blocker weglassen konnte. Es gibt an jedem Tag neue positive Veränderungen und Kleinigkeiten (beispielsweise kann ich ohne den Mund zu öffnen spazieren gehen oder mein Kopfkissen muss nicht alle drei Tage gewaschen werden, weil ich nachts nicht mehr durchgeschwitzt bin).
Es sind nunmehr vier Wochen vergangen und das erste Fazit lautet, ja der Preis ist hoch, doch erhalte ich eine Lebensqualität zurück, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr hatte. Ich kann jedem nur empfehlen, sofern die Diagnose eindeutig ist, sich durch eine Operation heilen zu lassen und aus dem Mahlwerk der herkömmlichen Medizinindustrie auszubrechen.