Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS) tritt auf, wenn im Schlaf die Muskeln durch Erschlaffen die Atemwege blockieren. Dadurch kommt es zu Atemaussetzern – vom Gehirn gesteuert werden Stresshormone ausgeschüttet, um Aufweckreaktionen auszulösen, damit die Atmung wieder reaktiviert wird. Auf Dauer wird dadurch das Herz-Kreislauf-System massiv geschädigt.
Eine Schlafapnoe hat vielfach unterschiedliche Ursachen. In den meisten Fällen ist die Schlafapnoe heilbar. Bei leichtgradiger Schlafapnoe kann bereits eine Reduktion des Körpergewichts die Ursache beheben. Mittel- bis schwergradige Schlafapnoe lässt sich häufig durch einen operativen Eingriff beheben, bei dem Ober- und Unterkiefer nach vorne verlagert werden, um die oberen Atemwege zu erweitern.
Bei Männern setzt die Schlafapnoe vor allem im gehobenen Alter ein. Circa 20% der Männer zwischen 40-60 Jahren leiden darunter. Im Bereich der 65-75-jährigen sind es bereits 60%.
Frauen sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Anatomie im Halsbereich weniger betroffen. Bei ihnen sind im Alter zwischen 30-60 Jahren nur 3%. Die Quote steigt vor allem nach der Menopause drastisch an, aufgrund von hormonellen Umstellungen.
Ungefähr 25% der Frauen mit Übergewicht leiden vor der Menopause an Schlafapnoe. Nach den Wechseljahren sind es bis zu 47%.
Eine Ursache liegt in der Unterschiedlichkeit der Halsanatomie. Hier haben Männer Ausprägungen, die eine Schlafapnoe begünstigen. Hinzu kommen hormonelle Unterschiede. Das ist auch der Grund, warum bei Frauen nach der Menopause die Anzahl der Betroffenen ansteigt. Bei ihnen werden dann mehr männliche Hormone produziert. Wichtig ist auch die Fettverteilung im Körper. Bauchspeck und ein dickerer Hals begünstigen bei Männern die Krankheit. Frauen dagegen nehmen eher an der Hüfte zu, was für die Atemwege kein Problem darstellt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen Depressionen und Schlafapnoe ein deutlicher Zusammenhang besteht.
So stellte die „HypnoLaus-Studie“ bei über 2.000 Probanden (Alter: 40-65 Jahre) mit schwerer Depression fest, dass 49,7% der Männer und 23,4% der Frauen unter einer obstruktiven Schlafapnoe litten. Angesichts der erhöhten Quote gilt ein Zusammenhang als sehr wahrscheinlich.
Untersuchungen bestätigen, dass die meisten OSA-Patienten in der Regel an Übergewicht leiden. Bei den Männern haben nur 4% der Betroffenen Normalgewicht, bei den Frauen sind es immerhin 8%. Hier ein Blick in die Statistik:
Wie Sie sehen, besteht ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Auftreten einer obstruktiven Schlafapnoe. Dabei stellt sich die Frage, was die Ursache ist und was die Wirkung.
Es kann tatsächlich sein, dass eine Schlafapnoe durch Übergewicht verursacht wird. Bei einer relevanten Gewichtsabnahme könnte sie dadurch behoben werden. In den überwiegenden Fällen ist es jedoch so, dass die OSA durch eine anatomisch bedingte Verengung der oberen Atemwege zu einer permanenten Sauerstoffunterversorgung im Körper führt. In der Medizin nennt man das Hypoxie. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Stoffwechsel deutlich schlechter funktioniert. Es werden weniger Kalorien verbrannt, so dass es zu einer schnelleren Einlagerung von Fettreserven kommt. In diesem Fall ist das Übergewicht eine direkte Folge der Schlafapnoe.