Edwin Geier

19. September 2023
photo Edwin Geier

10. September 2023

Erfahrungsbericht zur Erkrankung der Schlafapnoe
Ich bin jetzt 66 Jahre und vor 2 Monaten hatte ich eine OP zwecks Weitung meines Gaumens, um die Schlafapnoe in den Griff zu bekommen. Aber lesen Sie bitte von Anfang an:

Letztes Jahr im Sommer musste ich immer öfter ins Wohnzimmer umziehen, weil ich so laut und stark schnarchte. Ich konnte es gar nicht so recht glauben, aber es stimmte. Die „Snore-App“ hatte es bestätigt. Also auf zum Hausarzt, der wusste auch nicht so recht weiter, also dann zum HNO-Arzt, der mir das Schnarch- und Apnoe-Gerät mitgab, das meinen Schlaf die ganze Nacht über überwachte. Das Ergebnis: Über 65 Atemaussetzer pro Stunde – eine schwere Schlafapnoe also. Bis dahin hatte ich noch nie etwas von Schlafapnoe gehört. Der Weg ins Schlaflabor unausweichlich. Die erste Nacht ohne Atemmaske mit über 60 Atemaussetzern, die zweite Nacht mit Atemmaske mit nur 12 Aussetzern – ein phänomenales Ergebnis! Aber die Maske, die sollte ich von nun an bis an mein Lebensende tragen. Und man hat mir dazu geraten, über eine Operation nachzudenken. Welche Operation in Frage käme, wusste man aber selbst nicht so genau. Der HNO-Arzt kannte nur die Straffung des Gaumensegels und die Entfernung der Mandeln, riet hiervon aber ab, da die OP sehr schmerzhaft und das Ergebnis nicht von Dauer sein würde. An der Maske würde kein Weg vorbeiführen.

Also dann mit Maske. Beim Schlafengehen setzt man sie auf und kann nicht damit einschlafen, dann liegt man 2 Stunden wach und nimmt dann die Maske ab, schläft wieder 2 Stunden und setzt sie wieder auf – am frühen Morgen ist man gerädert und noch mehr gestresst, als vor Beginn der ganzen Prozedur. Der Blutdruck spielt verrückt, ist zu hoch oder zu niedrig, und das Schlimmste: Keiner von all den Ärzten weiß Rat – außer, dass die Maske der sogenannte „Goldstandard“ ist.

Dann hatte ich aus heiterem Himmel einen Blutdruckanfall im Büro und meine Kollegen riefen den Notarzt. Da ich so etwas aber noch nie hatte, und mich auch keiner davor gewarnt hatte, war das ein sehr, sehr unangenehmer Moment. Die Notaufnahme im Krankenhaus hatte gleich gesagt, dass es kein Herzanfall war, aber auch, dass es mit so einem Blutdruck von über 190 nicht weitergehen kann. „Weshalb wurde der Blutdruck nicht richtig medikamentös eingestellt?“ wurde ich gefragt. Weil es keiner gemacht hat, und keiner sich mit Schlafapnoe auskennt. Obwohl es in den ärztlichen Leitlinien klar definiert ist, dass die Kiefervorverlagerung die einzige Heilungschance ist. Die Notaufnahme hat klar gemacht: entweder Maske oder OP. Meinem Hausarzt habe ich inzwischen gekündigt, wegen seinem Nichtwissen und seinen Unzulänglichkeiten.

Also auf zur Internet-Recherche: Dort wird einiges angeboten an Operationen, die Heilung versprechen sollen. Ich war in Heidelberg, Bad Homburg, Berlin und München zur Beratung und ich kann nicht alles niederschreiben, was mir bei einigen Besuchen widerfahren ist, weil ich auch nicht prozessieren möchte.

Aber ich bin über das Internet auch auf Herrn Musiolik (Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe) aufmerksam geworden. Und das war wirklich ein Glück, weil es von diesem Tag an aufwärts ging. Es war jemand da (Herr Musiolik) der sich auskannte, geduldig zuhörte und Rat wusste. Vielen herzlichen Dank nochmals dafür!

Herr Musiolik empfahl einen Besuch bei Frau Dr. Jacobsen und Herrn Dr. Wagner, und ich machte sofort einen Termin aus.

Frau Dr. Jacobsen und auch Herr Dr. Wagner sind tolle Ärzte. Beide kümmern sich sehr, sind immer freundlich und geduldig, beantworten alle Fragen, stellen die verschiedenen in Frage kommenden OP-Methoden vor, um zu ergründen, welche am besten geeignet sind, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Sie sind mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen bei der Sache.

Das Ergebnis: Ohne BIMAX-OP geht es nicht, aber da ich einen Kreuzbiss habe und einen viel zu engen Gaumen (seit Kindheitstagen) ist es ratsam zuerst den Gaumen zu weiten, das geht im fortgeschrittenen Alter nur mit OP. Die Nasenatmung verbessert sich deutlich, und vielleicht reicht das ja auch schon – wenn nicht, dann im Anschluss die BIMAX-OP. Das haben nicht alle Ärzte, die ich aufsuchte, so gesehen. Ein langwieriger Weg mit vielen Einschränkungen (beim Essen, sonst ist es aushaltbar).

Aber, wie das so ist, gute Leute haben einen vollen Terminkalender. Ich habe alles hin- und hergeschoben und geändert, was mein Beruf- und Privatleben zugelassen haben, aber wir sind terminlich nicht zueinander gekommen, was ich sehr bedauert habe. Aber es half nichts: Ich musste schweren Herzens zu einem Kollegen gehen und dort die OP für die Gaumennahterweiterung (GNE) machen lassen. Das ist jetzt zwei Monate her, und die Nasenatmung hat sich deutlich verbessert und die Apnoe-Aussetzer sind auf unter 40 zurückgegangen. Vielleicht wird es ja noch ein wenig besser, und ich komme um die BIMAX-OP herum. Wenn nicht, dann geht es halt nicht anders. Da kann man nichts machen. Aber die Maske bis ans Lebensende ist keine Alternative.

Mit Frau Dr. Jacobsen bin ich heute noch in gutem Kontakt, und sie hat mir sogar angeboten, dass ich weiterhin zur Beratung kommen könnte, obwohl sie die GNE nicht durchführte. Das ist schon ein sehr menschlicher Zug und nicht alltäglich.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich trotz aller Schwierigkeiten dankbar bin, dass ich so tolle Menschen kennenlernen durfte, die mich uneigennützig auf meinen Weg zur Heilung begleitet haben.

Edwin Geier