Erfahrungsbericht Frank Meier

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Bericht über meine Umstellungsosteotomie

Nachdem mein Blutdruck trotz Blutdrucksenkern regelmäßig bei 180 zu 100 lag und im Schlaflabor eine schwere Schlafapnoe bei mir diagnostiziert worden war, entschloss ich mich zu einer Operation. Ich wollte meine Schlafapnoe heilen und nicht mit einer CPAP- Maske behandeln, die ich jede Nacht hätte tragen müssen. Im Vorfeld wurde in einer gründlichen Untersuchung bei Frau Dr. Jacobsen geklärt, ob eine Operation bei mir in Frage kommt, was aber der Fall war. Ich entschloss mich dann sehr kurzfristig zur Operation, da ich die Angelegenheit hinter mich bringen wollte. Ich habe den Eingriff in der privaten Meo-Klinik in Berlin durchführen lassen. Der Eingriff fand um 8.00 Uhr morgens statt und dauerte etwa 3,5 h. Gegen 13.00 Uhr erwachte ich mit mittelstarken Schmerzen. Mir wurden dann Schmerzmittel gegeben. An dem Tag der Operation kam sehr häufig ein Arzt zur Kontrolle. Essen konnte ich am Tag des Eingriffs noch nichts und auch die flüssige Nahrung war schwierig zu trinken, da noch alles betäubt war. Am nächsten Tag konnte ich aber zumindest flüssige Nahrung schon etwas besser in einer Schnabeltasse zu mir nehmen. Die Schmerzen habe ich mit Ibuprofen 400 etwa alle 5 h behandelt. Gegessen habe ich 1 Woche nur flüssige Nahrung, dann weitere 2 Wochen nur Brei. Am meisten störten aber die Schrauben, die man zur Befestigung der Gummizüge in meinem Zahnfleisch befestigt hatte. Die kleinen Schrauben und Platten hingegen, die man mir im Ober- und Unterkiefer innerlich eingesetzt hatte, merkte ich nicht. Auch die angekündigte Taubheit im Unterkiefer hielt sich in Grenzen. Die Schmerzmittel musste ich ausschließlich wegen den scheuernden Schrauben nehmen, die sowohl im Zahnfleisch schmerzten als auch an den Innenseiten der Ober- und Unterlippe. Hierfür hatte man mir zwar Wachsstreifen mitgegeben, die man über die Schraubköpfe legen sollte, was das Scheuern auch abmildert. Die Wachsstreifen muss man jedoch häufig erneuern. Die Schrauben wurden dann nach etwa 3 Wochen entfernt und vom Kieferorthopäden gegen eine andere, auf die Zähne geklebte Befestigungsmöglichkeit für die Gummis ausgetauscht. Ab diesem Punkt ging es schlagartig bergauf. Ich konnte nun deutlich besser essen, zwar noch immer weiche Kost, aber nicht mehr ausschließlich in Breiform.

Die kieferorthopädische Behandlung muss ich noch einige Zeit fortsetzen, da mir eine Zahnschiene angefertigt wurde, die ich noch einige Monate nachts tragen muss, ähnlich wie die Retainers, die Jugendliche im Anschluss an ihre Behandlung tragen müssen, um zu verhindern, dass der Kiefer sich wieder in die alte Position zurückbewegt. Etwa 4 Monate nach der Operation wird ein abschließender Kontrolltermin stattfinden. Auch werde ich die Schrauben und Platten etwa 9 Monate nach der OP entfernen lassen. Nun aber zu den positiven Seiten und Erfolgserlebnissen des Eingriffs: Ich habe bereits 3 Wochen nach der OP meine Blutdrucksenker vollständig abgesetzt. Dennoch blieb mein Blutdruck ohne Blutdrucksenker bei Werten von 130 zu 85. Auch der Reizhusten, den ich vor der Operation hatte und der entweder eine Nebenwirkung von den Blutdrucksenkern war oder aber durch die Verengung meiner oberen Atemwege bedingt war, ist verschwunden. Kein trockener Husten und kein ständiges Räuspern mehr. Insofern denke ich, dass die Operation schon sehr schnell zu dem gewünschten Erfolg geführt hat. Auch schnappe ich nachts nicht mehr nach Luft, schnarche nicht mehr und fühle mich morgens ausgeruht. Natürlich ist dieser Erfolg nicht geschenkt. Man muss dafür 4-6 Wochen Arbeitsunfähigkeit und in den ersten 2-3 Wochen mittelstarke Schmerzen (hauptsächlich wegen der Schrauben für die Gummis) in Kauf nehmen. Ich habe meine Schmerzen jedoch ausschließlich mit Ibuprofen 400 behandelt und dies war gut auszuhalten. Alles in allem habe ich meine Operation nicht bereut und würde sie jedem, der von einer schweren Schlafapnoe betroffen ist, empfehlen. Ich bin überzeugt, dass die Operation, die mit der Schlafapnoe einhergehenden stark erhöhten Risiken für Schlaganfall oder Herzinfarkt deutlich gesenkt haben und kann die Operation daher trotz der Unannehmlichkeiten der ersten 3 Wochen guten Gewissens empfehlen.

Frank Meier